Mittwoch, 11. Juli 2007

Westalpen-Tour mit den Offroad-Freunden

Das Web-Album mit 267 Bildern findet ihr unter:
2007-07-01_OF_Westalpentour

Am Sonntag den 1.7. nach dem Treffen der Offroad-Freunde in Bayern, starteten wir nach dem Frühstück auf Schloß Arnsberg mit Alex+Marion und Dieter+Dirk gemeinsam zu unserer Tour in die Westalpen. Kurz vor dem San Bernadino trafen wir uns noch mit Andreas+Annette. Am vereinbarten Treffpunkt auf einem Campingplatz beim Lago Maggiore trafen wir uns mit unserem Tour-Guide Homer.

Homer war schon dort und hatte für uns schon alles mit einem Sonnendach und Appenzeller Kräuterschnaps perfekt vorbereitet. Gabi und ich kochten ein Abendessen für die ganze Truppe und wir berieten die geplanten Touren.
Leider bezog sich kurz darauf der ganze Himmel und ein kräftiges Gewitter mit starkem Regen brach aus, innerhalb weniger Minuten stand der Campingplatz zentimeterhoch unter Wasser. Wir flüchteten dann alle schnell in unsere Dachzelte. Im Gegensatz zu unserem eigenen Dachzelt war das neue Dachzelt von Andreas und Annette leider nicht wasserdicht, so dass die beiden eine nasse und kurze Nacht verbrachten.

Wir liessen uns am nächsten Morgen die gute Laune deswegen nicht verderben und so packten wir schnell unser Sachen und starten am 2.7. zur nächsten Etappe am Lago Maggiore entlang und an Turin und Cuneo vorbei. Aufgrund der schlechteren Wetterprognosen für die Westalpen bei Salbertrand hatten wir beschlossen mit der Maira-Stura-Kammstraße unsere Offroad-Touren zu starten.

Nach einer Kaffeepause in Dronero und einer Einkaufstour, starteten wir zur Nordrampe der Maira-Stura-Kammstraße. Die asphaltierte Straße wurde nach und nach immer schmäler und wand sich in in vielen Serpentinen immer weiter nach oben.
Schließlich tauchte die ersehnte Schotterpiste auf und auch die Landschaft um uns herum wurde immer großartiger.
Am Abend erreichten wir schließlich das Refugio "La Meya" mit Giovannas Alphütte. Giovanna hatte 2 Personen für den 9. Juli anstelle von 9 Personen für den 2. Juli eingeplant, nachdem aber genug Platz vorhanden war, konnte das Problem schnell behoben werden.
Die Zeit bis zum Abendessen nutzte ich um einige Landschaftsaufnahmen im warmen Licht der Abendsonne zu machen.
Zum Abendessen bei Giovanna gab es frisches Brot mit selbst gemachter Butter, leckeres Carpaccio und Gemüsekuchen . Als Hauptgang wurde Polenta mit gebratenem Hasen und Würstchen serviert, dazu gab es frisches Quellwasser, Bier und Wein. Als Nachtisch gab es einen Caramelpudding.
Am nächsten Morgen den 3.7. wurde noch frisch gemachte Butter eingekauft und wir nahmen die Südseite der Maira-Stura-Kammstraße unter die Räder.
An dieser Stelle ist die Maira-Stura-Kammstraße sehr erodiert und der weiche Kalkboden kann nach Regenfällen auch abrutschen. Homer machte deshalb die erste Testfahrt und wir überquerten diese Stelle lieber einzeln und nicht als Kolonne.
Natürlich musste ich auch hin und wieder die wunderschöne Alpenflora in Bildern festhalten, mehr davon gibt es in der Bildersammlung von Alex+Marion und in meiner eigenen.
Bei einem Abstecher von der Hauptroute konnten wir die Qualitäten unserer Offroader einmal richtig testen. Vielen Dank an Homer für diesen Tipp.
Wie überall in diesem Grenzgebiet finden sich bei genauem Hinsehen Spuren der kriegerischen Vergangenheit, das folgende Bild zeigt bspw. einen Bombentrichter aus dem 2. Weltkrieg.
Reste von Befestigungen:
Nachdem wir zu der Maira-Stura-Kammstraße zeitig aufgebrochen waren, blieb am 3.7. noch genug Zeit für eine weitere Offroad-Tour und so fuhren wir durch typische italienische Städtchen zur italienisch/französischen Grenze am Tendetunnel.
Nach dem Durchfahren des engen Tunnels bogen wir nach rechts zur geschotterten Südrampe der Tende-Paßstraße auf. Die Strecke ist einfach zu befahren und windet sich in vielen grandiosen Serpentinen nach oben.
Am Scheitel des Tende-Paß fuhren wir nicht auf der eher langweilige n asphaltierten Nordrampe weiter, sondern fuhren auf einer schönen Schotterpiste nach Süd-Westen in Richtung Casterino und gönnten uns dort eine kurze Kaffepause.
Danach ging es über Saint-Dalmas-de-Tend weiter nach Tende das wir am Abend erreichten.
In Tende übernachteten wir auf dem städtischen Campingplatz, der zwar recht klein ist aber schön an einem kleinen Flüsschen liegt.
Für den 4.7. war eines der Offroad-Highlights geplant, der Ligurische Grenzkamm! Wir brachen also wieder zügig auf un fuhren nach La Brigue. Die normale Auffahrt von La Brigue konnte nicht benutzt werden, weil die Strecke wegen ainer Trassenabrutschung unpassierbar war. Also suchten wir uns eine neue Route über die Zufahrt zum Tanarellopass.
Auch hier wieder jede Menge grandiose Aussichten und im Gegensatz zu Deutschland hervorragendes Wetter.
Die Route zum Taranello war speziell im Waldteil sehr eng, ausgewaschen und rutschig, kein Problem für unsere Offroader aber eben doch mit Vorsicht zu befahren.
Nach Erreichen des Taranllo fuhren wir den Nordteil der Ligurischen Grenzkammstraße weiter.
Je weiter nach Norden wir auf der Ligurischen fuhren desto steiniger aber auch enger wurde die Piste. Für den VW Touareg und unseren Land Rover Discovery 3 wurde es an einigen Stellen schon wirklich seeeehr eng.
Schließlich erreichten wir wieder die Festungsanlagen am Ende der Tour und am Scheitel des Tende-Paß..
Diesmal nahmen wir die Nordrampe des Tende-Paß zur Talfahrt, unterwegs wurde noch im "Edelweiss" eingekehrt und der inzwischen obligatorische Cappucino genossen. Hier konnte ich auch die "neue Lackierung" meines Discos bewundern.
Nach der Pause fuhren wir zu unserem nächsten Campingplatz nach Delmonte weiter. Für Alex+Marion und Andreas+Annette war es der letzte Abend mit uns, weil die Vier leider am nächsten Morgen wieder zurück nach Deutschland mussten.
Ohne unsere vier Heimkehrer fuhren Homer, Dieter, Dirk und wir am 5.7. weiter Richtung Süden, anstelle des Tende-Tunnels nahmen wir aber die Route über den Col de la Lombarde nach Isola.

Im Isola Tal legten wir an einer wunderschönen gelegenen Seitenstraße eine Rast ein. Dort könnte man auch hervorragend wild campen.
Weiter ging es über Saveur Sur-Tinee und Ilonse nach Touet Sur-Var, dort erwartete uns der nächste Campingplatz "de l' Amitié".
Am 6.7. ging es dann bei immer noch wunderbarem Wetter und zunehmend wärmer weiter nach Süden. Natürlich wurde auch dieser Tag für eine schöne Offroad-Tour genutzt, diemal ging es über den Col de Turini, die asphaltierte Westrampe dieser Paßstraße war früher Teil der Ralley Monte Carlo. Nach einer Kaffepause in Les troi Valles mit - na was wohl - natürlich Cappuccino fuhren wir zur geschotterten Naturstrecke weiter.
Über Giandola de Breil, Breil Sur-Roya und Ventimiglia fuhren wir auf kleinen Sträßchen weiter nach Vallecrosia zu unserem Campingplatz direkt am Mittelmeer.
Nach einem sehr guten gemeinsamen Abendessen, verabschiedeten wir uns am Samstag den 7.7. von unseren letzten Mitfahrern Homer, Dieter und Dirk die leider jetzt ebenfalls nach Hause mussten. Wir fuhren erst einmal auf einen Abstecher nach Monaco um die dortige legendäre Formel 1 Strecke einmal selbst unter die Räder zu nehmen.
Nach Monaco ging es wieder nach Norden, wir wollten noch in der Gegend um Salbertrand einige Offroad-Touren fahren. Auf dem Weg dorthin konnte ich der Versuchung nicht wiederstehen noch einmal den Tende-Paß zu fahren, ist einfach viel schöner als der Tunnel.
Nach der Weiterfahrt uber Cuneo, Carmagnola und Turin erreichten wir spät am Abend schließlich unseren Campingplatz Gran Bosco bei Salbetrand inmitten der Westalpen.
Am nächsten Tag, Sonntag den 8.7. nutzten wir das schöne Wetter gleich zu unserer ersten Tour zum Monte Jafferau.
Eines der Highlights dieser Tour ist ein 900m langer, einspuriger, unbeleuchteter und gewundener Tunnel. Bei Regen muss man hier auf stark strömendes Wasser achten. Problematisch ist vor allem eine Begegnung mit einem anderen Offroader, weil es hier praktisch keine Ausweichmöglichkeit gibt.
Am Gipfel des Monte Jafferau kann man die imposanten Festungsanlagen besichtigen.
Nachdem am heutigen Tag noch genug Zeit blieb, entschlossen wir uns gleich noch die Offroad-Touren um den Lac du Mont Cenis zu fahren. Auf dem Weg dorthin, leitete mich mein Werksnavi gleich noch über die Tour zum Lac de Roterel.

Diese Tour ist wirklich landschaft sehr schön, aber für Offroader nur noch bedingt zu empfehlen. Die Trasse ist teilweise sehr zugewachsen und sehr ausgewaschen. Teile der Trasse sind bereits abgerutscht und an manchen Stellen half nur noch mehrfaches Rangieren und eine halbe Reifenbreite war trotzdem schon "jenseits der Trasse" im Leeren. Im Off-Road Sonderheft ist die Route mit dem Schwierigkeitsgrad 5 von 5 bewertet und ich kann dieser Bewertung nur zustimmen.
Am Ende der Tour zum Lac du Roterel taucht dann der ebenfalls wunderschön gelegene Lac du Mont Cenis auf.
Nachdem wir die Offroad-Touren am See gefahren hatten, verschlechterte sich leider zusehends das Wetter und so fuhren wir wieder zurück zu unserem Campingplatz Gran Bosco.
Leider war der Morgen am Montag den 9.7. das Wetter ziemlich durchwachsen, wir entschlossen ist daher weiter Richtung Heimat über den Bodensee zu fahren. Hier wollten wir noch einen oder zwei Tage einen Zwischenstopp einlegen. Wir wollten aber nicht die Route über die Autobahn nehmen sondern fuhren über den Col de Iseran durch Val d'Isere, den kleinen und den großen Sankt Bernhard Pass. Weiter ging es dann über die Autobahn an Bern und Zürich vorbei nach Lindau.
Nach dieser langen Etappe erreichten wir spätabends unseren Campinplatz "Park Camping" in Lindau am Bodensee. Das Blacklandy Mitglied Pacali gab uns einen besonders schönen Platz direkt am See.
Den nächsten Dienstag den 10.7. nutzten wir zu einem Ausflug zu den Rheinfällen bei Schaffhausen, das Naturschauspiel ist schon wirklich sehr beeindruckend und einen Besuch wert.
Nach dem Ausflug nach Schaffhausen genossen wir noch die wunderschöne Landschaft bei Lindau in Oberstaufen. Für unsere Kids kauften wir in einer alten Käserei leckere Spezialitäten.
Zum Abschluß unseres Offroad-Urlaubs am Mittwoch den 11.7. erhielten wir von Pacali noch die Offroad-Roadbook-Tour des Serie-Treffens vom Mai 2007. Wir konnten also noch einmal die schöne Landschaft am Bodensee geniessen

Bei der Heimfahrt nach Schlüsselfeld, wo uns unsere Kinder schon ungeduldig erwarteten, machten wir noch eine kurze Pause in dieser "Kunst"-Raststätte.
An dieser Stelle möchten wir uns noch bei Alex, Marion, Dieter, Dirk, Andreas, Annette und natürlich ganz besonders bei unserem Tour-Guide Homer für diesen wunderschönen Urlaub bedanken.

Ihr seid eine tolle Truppe und wir freuen uns schon auf das nächste Wiedersehen!!


Weitere Infos und Bilder findet ihr auch noch unter:
http://www.offroad-freunde.de/offroad2/showthread.php?t=956&page=19


Auch die Bilder von Alex und Marion solltet ihr Euch mal ansehen, es lohnt sich:
http://4wd-fun.de/coppermine/thumbnails.php?album=28

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