Sonntag, 15. Januar 2012

Erlebnisflug im Full-Flightsimulator


Ein richtig schöner Bericht unseres Freundes Joel Wagner, den ich mit seiner freundlichen Genehmigung hier in meinem Offroad-Blog veröffentlichen darf. Joel meinte das ist ja auch "Off-Road" ;-) und irgendwie hat er da ja auch Recht, oder?



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Joel's Bericht:
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Es war noch dunkel als meine Freundin und ich uns auf den Weg machten nach Frankfurt  am Main zum Airport , genauer zum  Lufthansa Flight Training Center wo sie für mich zu meinem Geburtstag einen Erlebnisflug gebucht hatte .

Sie ist schon ein bisschen verrückt oder,  aber ich liebe sie . Ich war gespannt wie ein Flitzebogen und gegen 10h15 trafen wir am Tor 24 ein , ich musste klingeln und mich anmelden (so einfach geht`s ja nun doch nicht), die Schranke öffnete sich und ich stellte mein Auto ab.

Dann schritten wir zu dritt, es war noch eine Freundin dabei, die dieses Erlebnis auch mitmachen wollte, sie beschrieb es später so: Ich wollte doch dein Gesicht sehn , wenn du in diese Hallen  schreitest und wenn du den Simulator wieder verlässt danach …..tztztz  diese Frauen.

Aber nun weiter im Text. An der Anmeldung wurde ich freundlich begrüsst  und der nette Mann meinte ich wäre doch recht früh dran, denn mein Flug wäre doch erst um 13h30. Ich bejahte dies und sagte : Wir wollen uns noch ein wenig den Flughafen ansehen, eventuell die Mini-Tour mitmachen, und da  PROFLIGHT ja einen gratis Parkplatz angeboten hatte  wäre es doch ideal, das Auto gleich hier abzustellen.

Das war diesem netten Mann auch klar und er wies mir hinter den Hallen einen Parkplatz zu, kostenfrei versteht sich. Zurück in der Empfangshalle erkundigten wir uns  wie weit es denn zum Terminal 1 wäre und uns wurde gesagt etwa 20 min zu Fuss oder wir sollten den Bus nehmen oder ein Taxi.

Da wir uns vor Ort nun gar nicht auskannten und die Zeit doch eng bemessen war  (siehe Flugzeit) entschieden wir uns für`s Taxi. Mit 7 € waren wir dabei aber binnen 5 min am Terminal 1.

Mammmma…….Riesig  aber nun ….wohin? Shopping eventuell ok, aber was finden wir wo …und schwupps hatte unsere Freundin schon einen „Stadtplan“ vom Terminal in der Hand. Siehe da ……Frau denkt mit  hihi.

​Als erstes mal Kaffee trinken und etwas essen ……dann habe ich das Lufthansa-Geschäft entdeckt uns schwupps rein. Da stand sie …….meine Maschine im Massstab 1:200  die Boeing 747-400 der Lufthansa.

Ich sagte mir: die muss mit, schließlich fliege ich das Teil ja in 2 Stunden .

Gesagt getan  bezahlt und eingepackt, dann besuchten wir noch einige Geschäfte im Terminal …Mont Blanc , eine Uhr für nur 9500 € ein Schnäppchen ja klar, aber wir liessen sie dann doch in der Vitrine.

Dann suchten wir den Schalter für die Rundfahrten auf dem Flughafengelände …aha wo isser denn….der Luxemburger Flughafen ist dann doch übersichtlicher. Aber nach hinterfragen sind wir dann doch fündig geworden und haben die Mini-Tour um 12h00 gebucht  (45 min ….reicht ja dann aus  um das Taxi zu nehmen).

Schplofffff 15 min Sicherheitscheck kam hinzu,  Jacke aus, Schuhe aus ….nein keine Angst wir standen nicht nackt da,  aber hat doch etwas genervt.

Rein in den Bus und los ging es. Und das erste Flugzeug über das wir gestolpert sind …..A380-800 Zürich  der Lufthansa am Gate. Boaaaaaahhh eine Turbine hat den Durchmesser vom Bus foto klick und weiter übers Vorfeld also da is mal was los ……Stau auf'm Taxyway  fast wie in Luxemburg auf der Autobahn.

Auf dem Rückweg dann immer wieder ein Blick auf die Uhr, oha es wird eng.

13h02  Bus kommt am Endpunkt an Tür auf, raus, kurze Zigarettenpause.

13h07  Rein ins Taxi, gesagt wohin…..aha wo ist das??  Ich sagte Tor 24 und bitte schnell.

13h08 er fährt ….auf die A3 ….ich krieg die Krise ….

13h11 wir sind am Tor ich zahle und schwupps hinein, ufffa geschafft

​Denn "check in" zeit war um 13h15.

Da Manon und ich unsere Freundin nicht alleine im Terminal des Flughafens lassen wollten, ist sie dann mitgekommen und sie hatte ja, als Leseratte, ein Buch dabei und konnte sich so die Zeit vertreiben.

Oha  stillgestanden, unser Ausbilder kommt. Ein sehr adretter Mann mittleren Alters, also so um die 40 schätze ich , stellte sich uns vor und wir wurden den anderen Simulatorteilnehmern vorgestellt.

Aha also drei Männer am Steuerhorn und eine Frau als Gast an Bord, Manon.

Da sie sich aber nicht so sehr für die graue Theorie interessierte und das im Vorfeld mit Proflight abgesprochen war, durfte sie dann aber dennoch ein Begrüssungsgetränk annehmen wie unsere Freundin auch. Respektabel seitens Herrn Alexander Wegner, achso ja so hiess der Ausbilder, sorry.

Ein kurzes Gespräch dann ging es endlich in den Briefingraum , nicht aber ohne mich von Manon zu verabschieden. Sie wurde mit einem Lächeln von Herrn Wegner ermahnt pünktlich um 14h55 vor Ort zu sein, sonst würden wir ohne sie abfliegen.

Sodann……weiter;

Nun sassen wir alle im Briefingraum und es ging los.

Die Theorie gliedert sich auf in:

  • Aerodynamik….wieso fliegt ein Flugzeug
  • Die Steuerflächen
  • Die Instrumente
  • Wie fliege ich

Es wurde sehr gut erklärt und durch die Laptop-Präsentation war es auch sehr gut zu verstehen. Auch wenn ich vieles schon wusste, einige Details waren mir dennoch fremd . Man lernt eben nie aus.

​Exakt um 14h55 gingen wir aus dem Saal und ah guck unser Gast war da. Nun ging es in die heiligen Hallen des Flight Training Centers.

Ich sag nur eins …..WOAW

In den beiden Hallen standen insgesamt 20 Simulatoren zum Stückpreis von erklärten 15 Millionen  Euro. Der Respekt stieg gewaltig.

Herr Wegner erklärte uns die verschiedenen Typen , Airbus , Boeing und dann standen wir vor UNSEREM Simulator Boeing 747-400.

Herzklopfen bumm bumm, wir stiegen über die Rampe und in den Simulator.

O-O O-O  ………

Nach 2 Minuten hatte ich mich wieder gefangen und da sich meine beiden Mitflieger nicht entscheiden konnten wer als erster auf dem Captains Sitz Platz nehmen wollte, habe ich mich dezent vorgedrängelt und schplofff  ……ich sass.

Ein Gefühl ……unbeschreiblich……..man sitzt in einer B747 und vergisst dass es ein Simulator ist. Ach so ja die Tür war schon zu  und Manon sass bereits auf dem Gastsitz im Fond des Simulators. Auch sie musste sich anschnallen.

Auswahl des Startflughafens……Miami ….weil da die Sonne so schön scheint.

Mein Copilot war, ganz im Ernst, eine arrogante Pfeife, denn er machte dasTeamplay gar nicht mit , also die Ansagen 80  Go und Rotate, wie es an sich der Ausbilder im Briefing verlangt hatte. Ich glaube der Knilch hatte beim Rausgehnaus dem Briefingraum auf Reset geschaltet  oder sonst was.

Ich durfte während den 20 Minuten als Captain in Miami starten und in New York JFK landen und in Frankfurt am Main.

Ein recht erhabenes Gefühl mal eben 370 Tonnen durch die Lüfte zu „driften“

Der Start war ganz ok, die erste Landung zum Wegschmeissen, man versuche mal die 370 Tonnen auf den Pedalen stehend gleichzeitig zu bremsen und zu dirigieren (mit ner Pfeife als Copiloten).

Dann wurden die Plätze getauscht und ich war Beobachter . Der Dritte Mann im Bunde war Copilot und machte an sich  für mein Verständnis seinen Job sehr gewissenhaft, er hatte aufgepasst und nix resetet.

Und nach 20 Minuten wieder Platztausch und ich war nun der Copilot vom Dritten, übrigens ein sehr netter Saarländer überaus sympathisch und sehr wissbegierig.

Ich hatte als Copilot nur die Ansagen der Geschwindigkeit zu machen, nach dem Start das Fahrwerk einzuziehen und die Landeklappen. Klappte ja auch und die Verständigung klappte auch, was Herr Wegner lobend erwähnte im Debriefing.

Ja nun wir sind halt Nachbarn und da geht’s halt besser.

Bei den 2 Landungen aber mussten einige Daten doch verloren gegangen sein  beim Captain, denn immer wenn die Maschine aufgesetzt hatte, stieg er voll in die Eisen ……da war doch noch was ….huch....danke Copilot dass du den Reverser gezogen hast bis runter auf 80 Knoten, na simmer ein Team oder net??

Obwohl es ja net meine Aufgabe gewesen ist, hab ich es dennoch getan. Wir sind doch nicht zum Rasenmähen hier oder?

Achso ja nach jedem Captainflug wurde ein Foto gemacht fürs Diplom, ansonsten ist ja Fotografieren strengstens verboten im Simulator.

Als nun die 60 Minuten um waren, mussten wir dann leider aussteigen. Wir machten allesamt noch einen Rundgang über die Galley durch die Hallen und bewunderten alle Simulatoren, schon heftige Geräte.

Zu erwähnen ist dann aber, dass die Simulatoren 24/24 7/7 in Betrieb sind und zwar Alle!!!!

​Dann ging es noch für etwa 25 min ins Debriefing  wo wir unser Diplom erhielten und wir über unseren Flug befragt wurden wie er uns denn gefallen hatte .

Im Foyer wurden wir dann von Herrn Wegner genauso nett verabschiedet und so war dieser „Erlebnisflug“ zu Ende was aber keinesfalls mein letzter gewesen sein wird, wenns auch der Erste war

So long

Wagner Joel  



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